Veränderung und Entwicklung

Veränderung und Entwicklung sind zwei gängige Wörter in unserer heutigen Gesellschaft. Viele Menschen und Organisationen wollen sich ändern oder entwickeln. Sie sind nicht mit der erlebbaren Realität zufrieden und wollen gerne eine andere Wirklichkeit erfahren. Einerseits sind solche Veränderungswünsche sehr wertvoll, weil sie eine Spannung zwischen dem, was ist und dem, was sein kann, aufzeigen. Seit Menschengedenken ist das die Grundlage unserer Evolution gewesen. Sie haben unsere Gesellschaft zu dem gemacht, was sie heute ist. Auf der anderen Seite fällt es uns trotz unserer jahrhunderte langen Erfahrung damit immer noch schwer, erfolgreiche und nachhaltige Veränderungen zu erreichen. Wie viele gut gemeinten Änderungsinitiativen und Entwicklungsprogramme sterben, weil sie entweder zu wenig Unterstützung fanden oder nicht die gewünschte Wirkung zeigten.

Oft gelingen Veränderungen nicht. Hauptgründe, warum Veränderungen nicht greifen, sind, dass wir einerseits das Wesen der Veränderung nicht immer durchschauen und andererseits wir erst langsam die zugrunde liegende Dynamik des Wandels verstehen. Spiral Dynamics integral stellt darum solche Fragen: Was ist die Veränderung, vor der wir stehen und wie funktioniert sie in diesem Fall überhaupt?

SDi gibt tiefe Einblicke in das Wesen und die Dynamik des Wandels. So trägt es hilfreich dazu bei, im kleinen und großen Maßstab wirksame und geeignete Veränderung zu erreichen. Nachfolgend finden Sie ein paar Einblicke in dieses Thema.

Die Veränderungsdynamik ist eine der drei Grundpfeiler von Spiral Dynamics Integral. Sie gibt Einblick in diese Fragen: Wie können wir verändern? Warum müssen wir das tun? Was können wir tun, um zu einer Veränderung zu kommen? Und von wo (aus welchem heutigen Wertesystem) nach wo (zu welchem Wertesystem hin) soll die Veränderung stattfinden?

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SDi bietet eine gemeinsame und verständliche Sprache, um die verschiedenen Komponenten der Veränderung zu verstehen und anzuwenden. Ausgangspunkt sind drei Indikatoren, welche einen realistischen Einblick geben in das, was nötig ist, um überhaupt zu Veränderungen zu kommen, wann was zu tun ist und mit wem die Veränderung zu geschehen hat.

Die drei Indikatoren nach SDi sind (in chronologischer Reihenfolge):

  • Die Bedingungen, unter denen die Veränderung stattfinden soll
  • Die Veränderungsphasen
  • Die Veränderungsmöglichkeiten

Die Anwendung der drei SDi Veränderungsfaktoren

Durch die Anwendung der drei Indikatoren unter dem Blickwinkel von SDi kann man unter anderem Antworten auf die folgenden Fragen erhalten:

  • Sind eine Person und / oder System bereit für Veränderungen? Was muss geschehen, um Veränderungen herbeizuführen?
  • In welchem ​​Stadium der Entwicklung und Veränderung ist eine Person und / oder System selbst?
  • Von wo nach wo will diese Person und / oder das System sich verändern?
  • Was ist nötig, um die gewünschten Veränderungen zu erreichen? Was ist hilfreich zu tun, und was sollte man besser sein lassen?
  • Was ist der nächste natürliche Schritt (und davon abhängig die damit verbundene Intervention) für diese Person und / oder das System?

Weil das Thema der Veränderung ein facettenreiches Thema ist, welches die Möglichkeiten dieser Website übersteigt, empfehlen wir Ihnen das Lesen von Büchern und Artikeln, die sich mit diesem Thema befassen oder den Besuch einer entsprechenden Fortbildung.

Graves-

  • Das menschliche Bewusstsein entwickelt sich durch Sprünge (zyklische und dialektische) aufgrund von Veränderungen der Lebensbedingungen, mit denen Menschen konfrontiert sind.
  • Wenn die alte Ebene des Bewusstseins nicht mehr ausreicht, gibt es eine Zeit der Verwirrung und Frustration (in Bezug auf die vorherrschenden Lebensbedingungen).
  • Um sich an die sich ändernden Umstände anzupassen, findet die Entwicklung einer neuen Bewusstseinsebene statt. Zu unterscheiden sind hier horizontale vs. vertikale Anpassungen sowie individuelle vs. kollektive Anpassungen.
  • Diese neue Ebene des Bewusstseins bestimmt die Neuordnung des Lebens und der Gesellschaft. Zwischen den Ebenen des Bewusstseins gibt es unendlich viele Möglichkeiten und Ausdrucksweisen. Die Lebensbedingungen bestimmen, welche Ebene des Bewusstseins am besten geeignet ist (ein Wertesystem ist nicht besser oder schlechter als die anderen …).
  • Die Entwicklung des Bewusstseins ist nicht geknüpft an Moral, Religion, Kultur, Region, etc.
  • Evolutionäre Entwicklung kann nie für selbstverständlich gehalten werden. Die Komplexität der Lebensbedingungen, die eigenen Fähigkeiten zur Emergenz (Entwicklung neuer Bewusstseinsstufen) und die genossene Erziehung (zuhause und durch die Kultur) bestimmen die Fähigkeit der Menschen, sich zu einer neuen Ebene des Bewusstseins zu entwickeln.
Beck

  • Jedes Wertesystem kennt seine eigene Form der Problemlösung. Das Gelbe (Integral) und das Türkise (Holistisch) Wertesystem verfügen jedoch über die Intelligenzen, um Veränderungen im gesamten Satz von menschlichen Wertesystemen anstoßen zu können.
  • Jedes neue Wertesystem wird aus Chaos geboren, entwickelt sich non-linear und kann daher nicht aus der Geschichte abgeleitet werden.
  • Jedes neue Wertesystem bringt sich in eigener und einzigartiger Weise zum Ausdruck. Die eindeutigen Werte und Themen eines jeden Levels zeigen, ähnlich wie ein DNA-Skript, in Bezug auf die Lebensführung, Wirtschaft, Politik, religiöse und andere Bildungssysteme sowie die menschliche Sicht auf Beziehungen, Ehe, Sex, Arbeit, Sport und Umwelt unterschiedliche Akzente.
  • Die Menschheit hat die Fähigkeit, neue Wertesysteme zu entwickeln, ohne alte Wertsysteme zu beseitigen. So können sich ändernde Lebensbedingungen bewirken, dass sich ein neues Wertesystem entfaltet, oder dass ein bereits vorhandenes Wertesystem nun im großen Maßstab in Erscheinung tritt. Es kann aber auch geschehen, dass auf einmal ein bislang nicht entfaltetes Wertsysteme aktiviert wird oder dass ein Wertsystem als Ganzes in den Hintergrund tritt, weil es für den aktuellen Kontext nicht mehr relevant ist.
  • Jedes Wertesystem entwickelt sich in Phasen, ebenso wie Wellen im Meer es tun. Zunächst zeigt sich ein Wertesystem im kleinen Rahmen (anschwellen). Dann schwillt es an um wie eine größere Welle den Gipfel (Spitze) zu erreichen und bricht anschließend zusammen oder verschwindet in den Hintergrund (abschwellen), um letztlich durch ein anderes ersetzt zu werden.
  • In Zeiten von Turbulenzen und Chaos ist es nicht ratsam neue Organisationen zu entwickeln. Wir müssen nur neue Denkweisen entwickeln. Es macht wenig Sinn, gegen die bestehende Wirklichkeit anzukämpfen. Es ist besser, neue Systeme, die einen höheren Grad an Komplexität in sich selbst tragen, auszubilden, um ältere Systeme überflüssig zu machen.
  • Sobald sich innerhalb einer Kultur ein neues Wertesystem entfaltet, kommen die zugrunde liegenden Codes dieses Wertesystem durch die aktuellen Erscheinungsformen dieser Kultur (einschließlich der Religion, Wirtschaft, Politik, Psychologie, Anthropologie, Philosophie, Perspektive, Architektur, Sport, etc.) zum Ausdruck. „There is always new wine, always old wineskins.“
  • In Veränderungsprozessen sind die natürlichen Design-Prinzipien (Natural Design-Prinzipien) leitend:
    WIE muss WER (Begleiter) WEN (Kunden) führen, motivieren,…. um WODURCH (Interventionen) für WELCHE Menschen (Kultur, Gruppe, etc.) zu erreichen,, die WO (geographisches Gebiet) leben?
    Oder: 1) Wo leben die Menschen, die wir unterstützen wollen? 2) Was ist der höhere Zweck der Intervention? 3) Wer sind diese Leute? Was sind ihre Fähigkeiten? Ihre Werte? Ihre Geschichte? Religion? etc. 4) Wie kann die gewünschte Änderung durchgeführt werden? 5) Und von wo nach wo soll die Veränderung geschehen?